Die Ortschaft Löhnhorst gehört zum Kerngebiet der Bremer Schweiz. Laut Wikipedia liegt Löhnhorst
30m ü. NHN und besitzt eine Fläche von 4,64 km2. Am 31.12.2017 wohnten 888 Einwohner in der
Gemeinde.
Noch vor einem Jahrhundert war Löhnhorst ein weltabgeschiedenes Bauerndorf mit nur geringen Verbindungen
zur Außenwelt. Erst 1882 erhielt die Gemeinde Straßenanschluß nach St. Magnus und
Schwanewede. Dennoch besaß Löhnhorst bereits im Jahre 1782 eine eigene Schule in einem
angemieteten Raum, sehr viel früher als dies in anderen Gemeinden der Fall war. Zwischen
1830 und 1835 wurde dann ein gemeindeeigenes Schulhaus gebaut. Nur Rund 50 Jahre erfüllte
es seinen Dienst und war bald so baufällig geworden, dass man 1885 ein neues Schulgebäude
errichtete. Mittlerweile dient die "Ole School" als Dorfgemeinschaftshaus
Im Jahre 1869 siedelte sich auf dem Vollhof „DIE HOHE HORST“ der in Eggestedt gebürtige Deutsch-Amerikaner
Reinert Ficken an. Dieser hatte es in Philadelphia als Zuckerfabrikant zu Reichtum gebracht und
Hohehorst vom Schönebecker Gutsherrn, Freiherr von der Borch, für einen Altersruhesitz erworben.
Der Schwaneweder Bauunternehmer Johann Wohltmann hatte ihm dazu auf dem Anwesen ein schloss-ähnliches Gebäude
im viktorianischen Stil erbaut. Ficken starb leider bereits 1873, seine Frau 1877.
Die 4 Kinder (Erbengemeinschaft) verkauften 1883 das 69 ha große Löhnhorster Anwesen an den Bremer Wollkaufmann
Christian Leberecht Lahusen.
Vom Verkaufserlös ließ sich der älteste Sohn, Henry Ficken, die Villa „Waldheim“ bauen, die heute als evangelisches
Gemeindehaus genutzt wird und nach einer Erweiterung 1993 den Kindergarten Löhnhorst beherbergt.
Details über HOHEHORST mit seiner wechselvollen Historie können unter dem Button HOHEHORST über einen Link mit
30 Seiten Text und Bildern nachgelesen werden.
Die Löhnhorster Feldmark war ursprünglich ein Wald- und Heidegebiet mit kleinen Kolonisationsinseln
die sich allmählich ausweiteten. Die Flur ist auch heute noch von zahlreichen Buschgruppen und Gehölzstreifen
gekennzeichnet. Auf diese Wälder wird auch der Dorfname zurückgeführt, denn "Löh" bedeutet soviel wie Busch
oder Wald. Die Größe der Löhnhorster Flur beträgt rund 470 Hektar.
Der rein dörfliche Charakter begann sich schon seit 1900 zu wandeln, als Arbeitskräfte der wachsenden
Industrie im Raum Blumenthal günstige Ansiedlungsmöglichkeiten suchten und daneben sogar Heimarbeit
Fuß faßte, an die noch heute die Bezeichnung "Op de Löpelborg" erinnert, die auf Löffelherstellung hinweist.
Später dann hat sich aus einer kleinen Gastwirtschaft ein beachtliches Ausflugsziel entwickelt.
Für diesen Text habe ich mehrere Quellen verwendet und möchte den Urhebern an dieser Stelle danken, dass ich
manche Passagen 1:1 übernommen habe. Vielen Dank auch an Hans-Werner Liebig dessen Anregungen ich hier gerne
wiedergebe.
©2014 Thomas Becker