Gut Hohehorst

Gut Hohehorst

Uli Ruback übernimmt das Hohehorstarchiv

Nachdem das Archiv ins Dorfgemeinschaftshaus umgezogen ist, hat sich nun, mit dem Ortsbürgermeister, jemand gefunden, der sich um die umfassenden Bestände kümmert und für Interessierte als Ansprechpartner zur Verfügung steht und bei Bedarf auch Zugang gewährt bzw. durch die Ausstellung führt.

Kontakt siehe hier: Ortsrat

Unser Mitglied Hans-Werner Liebig hat nach jahrelangen und umfangreichen Recherchen die wechselvolle Historie des Gutes HOHEHORST dokumentiert. Dazu betreibt er ehrenamtlich im rechten Torhaus des denkmalgeschützten Anwesens ein Archiv mit inzwischen über 7000 Fotos und Dokumenten. Die Ausstellung kann nach Absprache mit ihm besichtigt werden, dabei sind auch Führungen durch die große Gesamtanlage möglich, nach vorheriger Genehmigung durch den jetzigen Eigentümer.

Leider ist Hans-Werner am 08.06.2022 verstorben. Durch seinen Tod entsteht eine riesige Lücke, die sich nicht wieder schließen lässt. Wir verlieren mit ihm einen engagierten Löhnhorster, der sich mit vielen Aktivitäten im Ort eingebracht hat und den wir sehr vermissen werden. Es wird sicher eine lange Zeit brauchen, bis geklärt ist, wie es mit dem Hohehorstarchiv weitergehen wird. Dabei ist zu hoffen, dass der gesamte Nachlass zusammen - und für Interessierte zugänglich bleibt

In Dankbarkeit werden wir ihn stets in guter Erinnerung behalten.

Führung durch Hohehorst rechtes Torhaus Hohehorst

Zur Historie gehören besonders :

  • die Familien-Dynastie LAHUSEN (Weltkonzern Nordwolle) mit Schaffung des Gutes HOHEHORST,
  • die Weltwirtschaftskrise 1929,
  • die Bankenkrise 1931 mit Insolvenz,
  • die Nachnutzungen (Bremer Landesbank, Deutsches Reich, SS-Verein LEBENSBORN, US-Army-Kasino,
    Rotes Kreuz, Land Niedersachsen, Bremer Heimstiftung, Land Bremen und Drogenhilfe Bremen.

Die umfangreiche Dokumentation über den SS-Verein LEBENSBORN mit eigenem Standesamt, nimmt einen breiten Raum ein und weckt großes Interesse weit über die Grenzen unserer Ortschaft hinaus. Nach den SS-Rassekriterien konnten hier überwiegend ledige Mütter in der Anonymität ihre Kinder zur Welt bringen.

Die Historie kann auf 30 DIN-A4-Seiten mit vielen Fotos unter folgendem Link nachgelesen werden: HISTORIE GUT HOHEHORST BEI BREMEN
Unter folgenden Links gibt es Detail-Informationen:
Hohehorst-Schlossherr ab 1869 Reinert Ficken (18 Seiten)
Der Eggestedter USA-Auswanderer kam als Zuckerfabrikant in Philadelphia zu Reichtum und baute als Rückkehrer das erste Hohehorst-Schloss. Er wurde vor seiner Rückreise zum Straftäter wegen Schusswaffengebrauchs und vom Gouverneur begnadigt.
Hohehorst-Schweinelehrhof in Brundorf (11 Seiten)
Staatlich anerkannte Einrichtung mit Nachfolgenutzung bis zum ostpreußischen Trakehner-Züchter Scharffetter und Ermordung eines Eigentümers und Löhnhorster Polizeimeisters im Jahre 1946.

Bereich Lebensborn Tag des Denkmals Archivar Hans-Werner Liebig DVD-Cover

Wie weitgehend schon bekannt, ist die Drogenhilfe Bremen e.V. nach 33 Jahren als Erbpächter im August 2014 aus dem Anwesen ausgezogen, und der Eigentümer Bremen hatte wieder die Verantwortung übernommen. Mit der neu gegründeten „Gut Hohehorst GmbH & Co KG“ des Bremer Unternehmers Thomas Stefes wurde 2016 ein Käufer gefunden. Erste Sanierungsarbeiten unter Denkmalkriterien am und im Herrenhaus sind weitgehend durchgeführt worden, ebenso im Gärtnerhaus, Trafohaus (zu Wohnzwecken gewandelt) und linken Torhaus. Im Park laufen erste Gestaltungsarbeiten nach alten Vorlagen, der Badeteich ist entschlammt.

Sichtachsen
Freilegung von Sichtachsen nach alten Plänen

Der Fortbestand des HOHEHORST-ARCHIV auf dem historisch authentischen Gelände wurde mir zunächst zugesichert. Die öffentliche Zugänglichkeit des Außengeländes musste vom Eigentümer allerdings eingeschränkt werden, weil dreiste Besucher die Privatsphäre empfindlich störten, auch durch nächtliche Besuche per Auto.
Gruppenführungen im Außenbereich sind nach Absprache mit mir und nach Genehmigung durch den Eigentümer aber weiterhin möglich.
Politisch wurde parteiübergreifend durch den Kulturausschuss der Gemeinde Schwanewede (2020) und Ortsrat Löhnhorst (2021) der Fortbestand des Archivs gewünscht. Die Gemeindeverwaltung ist aufgefordert, mit dem Eigentümer tragbare Modalitäten auszuhandeln, wie das auf Dauer möglich ist, mit welchen Kosten und in welcher Rechtsform für meine Nachfolge.
Wie auch schon in den vergangenen Jahren habe ich mir zugängliche Presseberichte über HOHEHORST in einer PDF-Datei dokumentiert.

HohehorstPresse 2020.pdf

Herzlichen Gruß und alles Gute

Hans-Werner Liebig -HOHEHORST-ARCHIV-